Für viele Auszubildende ist ein eigenes Auto mehr als nur ein Fortbewegungsmittel – es steht für Freiheit, Unabhängigkeit und Flexibilität im Alltag. Ob für den Weg zur Berufsschule, den Ausbildungsbetrieb oder am Wochenende zu Freunden und Familie – ein Auto kann den Alltag deutlich erleichtern. Doch wie lässt sich dieser Wunsch trotz begrenztem Budget realisieren?
Mobil trotz Ausbildung
So gelingt die Autofinanzierung für Azubis
Realistisch kalkulieren
Der wichtigste Schritt vor der Anschaffung: eine ehrliche und sorgfältige Haushaltsplanung. Wie viel Geld bleibt nach Abzug aller festen Ausgaben monatlich übrig? Eine monatliche Rate von rund 150 Euro gilt für Auszubildende in der Regel als Obergrenze. Allerdings darf man nicht vergessen, dass die eigentliche Finanzierungsrate nicht die einzige Belastung ist.
Regelmäßige Kosten wie Versicherung, Kfz-Steuer, Kraftstoff, Wartung und mögliche Reparaturen sollten unbedingt mit einkalkuliert werden. Gerade bei älteren Gebrauchtwagen können unerwartete Ausgaben entstehen – daher empfiehlt es sich, auch kleine Rücklagen zu bilden.
Kreditwürdigkeit als Hürde
Für Banken gelten Azubis häufig als risikobehaftete Kreditnehmer. Das liegt vor allem an dem befristeten Ausbildungsvertrag und dem meist niedrigen Einkommen. Eine mögliche Lösung: eine Bürgschaft, beispielsweise durch die Eltern. Sie können die Finanzierung absichern, falls du die Raten zeitweise nicht zahlen kannst. Zudem ist eine positive SCHUFA-Auskunft Voraussetzung für jede seriöse Finanzierung.
Die richtige Finanzierungsform wählen
Auszubildenden stehen grundsätzlich drei Finanzierungswege offen:
• Der klassische Autokredit mit festen monatlichen Raten führt am Ende der Laufzeit zum Eigentum am Fahrzeug.
• Beim Leasing zahlt man für die Nutzung – das Auto bleibt im Eigentum der Leasinggesellschaft. Die monatlichen Kosten sind meist niedriger, allerdings geht das Fahrzeug nach Ablauf des Vertrags zurück.
• Eine dritte Option ist die 3-Wege-Finanzierung. Sie kombiniert die Vorteile von Kredit und Leasing: zunächst niedrige Raten, am Ende entscheidet man, ob man das Auto übernimmt, weiterfinanziert oder zurückgibt.
Ein Vergleich der Angebote – auch hinsichtlich der Vertragsbedingungen und Zinssätze – ist unbedingt zu empfehlen. Achte insbesondere auf den effektiven Jahreszins und mögliche Zusatzkosten.
Effektiver Jahreszins – was bedeutet das eigentlich?
Wenn du ein Auto finanzierst, begegnet dir schnell der Begriff effektiver Jahreszins. Er zeigt dir, wie viel dich der Kredit insgesamt pro Jahr kostet – inklusive aller Gebühren.
Im Gegensatz zum reinen Sollzins, der nur die Zinsen auf das geliehene Geld angibt, steckt im effektiven Jahreszins das komplette Preisschild der Finanzierung.
Tipp: Achte immer auf diesen Wert, nicht nur auf die Monatsrate – so erkennst du, welches Angebot wirklich günstiger ist.
Spartipps und Alternativen
Wer seine monatliche Belastung senken möchte, kann durch eine höhere Anzahlung bessere Konditionen erzielen. Auch der Griff zu einem gut erhaltenen Gebrauchtwagen senkt die Einstiegskosten deutlich. In einigen Fällen kann zudem die staatliche Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) unterstützen, etwa wenn das Auto notwendig ist, um den Ausbildungsplatz zu erreichen.