Zwischen Präkrastination und Prokrastination
Präkrastination ist ein Wort, dass in unserem Sprachgebrauch wahrscheinlich nicht äußerst geläufig ist. Dennoch wird es dazu verwendet, um das Verlangen zu beschreiben, alle Aufgaben und Forderungen direkt zu erledigen und bildet somit den Gegensatz zur Prokrastination, dem Hinauszögern von Aufgaben. Beides sind im Einzelnen auf Dauer keine gesunden Eigenschaften, doch in Kombination vielleicht gar nicht mal so schlecht.
LIFESTYLE
Der Drang danach alle seine To do´s noch abzuarbeiten, ist schnell verbunden mit selbstgemachtem Stress und wirkt sich oft auch auf unser Wohlbefinden aus. Der Gedanke, auf der Arbeit in Eile noch seinen letzten Aufgabenpunkt abzuhaken, kann nicht nur zu Fehleranfälligkeit führen, sondern bedeutet vielleicht auch Überstunden. Im Alltag, vor allem im Job, kann es unter Stress und vielen Terminen häufig dazu führen, dass man schnell aus den Augen verliert, was wirklich wichtig ist und was noch warten kann, die Priorisierung fehlt. Der Überhang an Präkrastination kann durchaus auch Auswirkungen auf den restlichen Tag haben und die gewünschte Entlastung, der gebrauchte Ausgleich zum Arbeitstag, kann somit darunter leiden. Dies kann unter anderem zu Folgen wie Vernachlässigung seiner Mitmenschen oder Freizeitangeboten oder auch Schlafstörungen/ Beschwerden, durch den stetigen Drang der Erledigung auch bei eigentlicher Schlafenszeit, führen, in Ausnahmesituationen auch zu einem sogenannten Burn-out.
Auch heutzutage ist der stetige Druck nach Anerkennung und Leistung, das Hinarbeiten zum Aufstieg für viele noch sehr bewusst im Leben, sodass man sich in der Arbeit verliert.
Auf der anderen Seite, Aufgaben immer weiter hinauszögern und sich mit anderen, vielleicht belanglosen, Dingen stattdessen zu beschäftigen, führt genauso zu Stress, vor allem wenn man bestimmte Deadlines einhalten muss und sich am Ende viel länger und intensiver daransetzen muss, anstatt dass man sich die Arbeit davor eingeteilt hat. So auch beim Lernen, man schiebt es auf die “lange Bank”, da die Motivation oder die Lust fehlen und das Endresultat ist dann plötzlich, dass man sich unsicher fühlt, da man zu spät angefangen bzw. zu wenig gemacht hat.
Viel zu schnell kann man heutzutage von dem Konsum der Online- Welt abgelenkt und eingenommen werden und wird so von wichtigen Themen abgelenkt.
Was wir nun hieraus festhalten können: Eine alleinig zu ausgeprägte Präkrastination oder im Gegenteil die Prokrastination können erhebliche Auswirkungen auf das gesundheitliche und psychische Wohlbefinden und Sozialverhalten haben. Wichtig ist zu lernen, wo Prioritäten liegen und welche Dinge demnach vielleicht eine weniger hohe Dringlichkeit haben, sodass man sie auch noch am nächsten Tag erledigen kann. Eine gesunde Work-Life-Balance ist hier ein Schlüsselpunkt, denn das Bewusstsein muss gelernt werden, sich einen Ausgleich zu schaffen und nicht möglichst viel an einem Tag zu schaffen und auch zu erkennen, dass dies nicht unbedingt ein Problem ist. Sich gleichzeitig, aber auch bewusst zu machen, dass nicht jeder Tag mit hoher Produktivität beendet werden muss.